So können am Ohr bestimmte Punkte mittels Akupunkturnadeln gezielt alle Organe und Körperregionen ansprechen. Auch für die Diagnose sind diese Punkte hilfreich. Die Ohrakupunktur ist die älteste Sonderform der Akupunktur. Reflektorische Zusammenhänge zwischen Ohrarealen und bestimmten Körperregionen werden bereits im Huandi Neijing erwähnt (ca. 200 v. Chr.).
Um 1950 erforschte der französische Arzt Paul Nogier systematisch die Ohrmuschel, nachdem er bemerkt hatte, dass im Ohr kauterisierten Menschen jahrelang keine Ischiasbeschwerden hatten.
Die Untersuchung der Ohrreflexzonen erlaubt eine genaue Aussage darüber, wo Schmerzen bestehen oder welche Organe des Körpers bei unklaren Beschwerden betroffen sind.
Der Einsatzbereich der Ohrakupunktur deckt ein weites Spektrum ab. So werden mit ihr vorwiegend Schmerzzustände aller Art, Kopfschmerzen und Migräne, Bronchitis, Heuschnupfen, Allergien, Stoffwechselerkrankungen, hormonelle Erkrankungen (Schilddrüsenerkrankungen, Wechseljahrsbeschwerden), vegetative Erkrankungen (Burnout, Stress), Depressionen, Angstsyndrome und Suchterkrankungen wie z. B. Nikotinsucht, Esssucht
und vieles mehr behandelt.
Ohrakupunktur ist sehr gut mit anderen Naturheilverfahren und der Homöopathie kombinierbar.